Air Berlin: Platzt die Condor-Übernahme?

Ende September 2007 stellte Air Berlin, nachdem Lufthansa auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet hatte, beim Kartellamt den Antrag auf Fusion mit Condor. Air Berlin will damit zu einer der größten europäischen Airlines aufsteigen und mit Condor vor allem das Langstreckengeschäft ausbauen, das der Billigflieger seit der LTU-Übernahme betreibt. Geplant ist, Condor in zwei Schritten zu übernehmen: Im Februar 2009 zu 75,1 Prozent und im Jahr darauf die restlichen 24,9 Prozent.

Jetzt meldet das Bundeskartellamt „wettbewerbliche Bedenken” gegen die Übernahme des Ferienfliegers durch Air Berlin an. Im WAZ-Interview verweist der Chef der Behörde, Bernhard Heitzer, auf die mögliche marktbeherrschende Stellung bei Langstreckenflügen. Die Wettbewerbsbehörde hat darum inzwischen eine zweite Prüfungsphase eingeleitet. „Wir sehen uns zum Beispiel die Wettbewerbssituation auf bestimmten Flugstrecken an”, sagte Heitzer.

Bei der Prüfung der LTU-Übernahme im März diesen Jahres hatte das Bundeskartellamt Condor noch als „wichtigen Wettbewerber” identifiziert. Mit der Übernahme Condors könnte Air Berlin möglicherweise eine marktbeherrschende Stellung auf Langstreckenflügen für Touristen einnehmen.

Heitzer geht unterdessen davon aus, dass der Konsolidierungsprozess in der Luftfahrtbranche weitergeht. „Ein Ende ist noch nicht in Sicht. Die Verbraucher sind preisbewusster geworden und suchen sich das beste Angebot im Internet heraus.” Das führe zu mehr Wettbewerb und sinkenden Preisen. Eine Konsolidierung des Marktes war aus Heitzers Sicht zu erwarten.

Das komplette Interview erscheint in der Mittwochausgabe der WAZ, Informationen gibt es auch unter www.derwesten.de.

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