Blitztest: Lohnt sich easyJet Plus?

easyJet startet ab sofort den neuen Service easyJet Plus (discountflieger.de berichtete). Das Programm ermöglicht den Passagieren unbegrenztes Speedy Boarding – sie können auf jedem Flug und ohne Reservierung als erste an Bord gehen und sich den optimalen Platz sichern. Dafür zahlen die Kunden 100 Euro im Jahr. Doch lohnt sich der Service?

Speedy Boarding, das bei anderen Anbietern simpel „Pre-Boarding“ heißt, bedeutet lediglich, dass man vor allen anderen, zumindest vor der breiten Masse in den Flieger darf. Bei vielen Airlines ist es möglich den „bevorzugten Einstieg“ in den Flieger zu kaufen, doch das wissen auch die meisten und so steht man bei Beginn des Boardings wieder mit vielen anderen an, um sich den besten Platz zu sichern. Ein weiteres Manko ergibt sich an Flughäfen, an denen die Passagiere mit Shuttlebussen zum Flugzeug gefahren werden: Sobald der Bus kommt, steigen alle Anwesenden ein, da besteht in dem Gedränge nicht einmal die Möglichkeit zu kontrollieren wer Mitglied ist.

Die Karte kostet zur Neueinführung 100 Euro für ein Jahr Mitgliedschaft, danach (ab November) 125 Euro. Dieser Preis lohnt sich eventuell für Passagiere, die öfter mit easyJet reisen und das Pre-Boarding in Anspruch nehmen möchten. Bei Familien allerdings, die ja in der Regel nur ein oder zweimal im Jahr reisen, bräuchte jeder einzelne eine eigene Mitgliedskarte für easyJet Plus. Die Erwachsenen zahlen dann 100 Euro für die erste Karte, weitere 69 Euro für die zweite Karte und noch einmal 35 Euro pro Kind. Bei einer 3-köpfigen Familie macht das bereits 204 Euro – für eine Leistung, die noch gar nicht erbracht ist. Ab November kostet die Karte für die Familie dann bereits 275 Euro. Die Rechnung lohnt sich nach Aussage von easyJet meist nach 5 Flügen im Jahr, abhängig von der geflogenen Strecke.

Preisbeispiel: Ein Flug für einen Erwachsenen von Berlin nach Lissabon kostet beim herkömmlichen Speedy Boarding 17,25 Euro (Hin- und Rückflug im November 2008). Hierbei wird am Flughafen Berlin (Schönefeld) das verfügbare Speedy Boarding Plus für 11,25 Euro genutzt, in Lissabon ist dieses nicht buchbar und das „normale“ Speedy Boarding für 6 Euro wird gebucht. Nach fünf Hin- und Rückflügen hätte sich hier die Mitgliedschaft noch nicht gelohnt.

Nach Aussagen von easyJet ist das Speedy Boarding zwar nicht für alle Flughäfen im Internet oder am Telefon buchbar, aber dennoch würde die Möglichkeit vor Ort immer gegeben sein. Speedy Boarding Plus allerdings, das eigene Schalter für Mitglieder vorsieht, ist tatsächlich nicht an allen Flughäfen verfügbar.

Speedy Boarding Plus ist derzeit für die folgenden Flughäfen buchbar: Alicante, Amsterdam, Athen, Barcelona, Basel, Belfast, Berlin, Bristol, Köln, Dortmund, East Midlands, Edinburgh, Faro, Glasgow, Hamburg, Lissabon, Liverpool, London Gatwick, London Luton, London Stansted, Madrid, Mallorca (Palma), Malaga, Mailand Malpensa, München, Neapel, Newcastle, Nizza, Paris Charles de Gaulle, Paris Orly, Prag und Rom Ciampino.

Fazit: easyJet Plus“ lohnt sich weniger für Familien und Reisende, die Flugzeuge von easyJet nur Hin und Wieder für den Urlaub nutzen. Die Mitgliedschaft –und das ist sicherlich auch der Nutzen der Karte für die Airline- bindet Passagiere damit an die Airline. Das Reisen für Vielflieger, die das Pre-Boarding in Anspruch nehmen, könnte sich lohnen, allerdings sollten auch hierbei die verfügbaren Flughäfen und die Speedy Boarding Kosten genau gecheckt werden.

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