Stuttgart: Geschäftsreisende nutzen häufiger Billigflieger

Die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart hat die Ergebnisse einer Umfrage vorgestellt, bei der Geschäftsreisende zu Aspekten der Flughafennutzung befragt wurden. Die Studie bestätigt die Auffassung der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) über eine notwendige Steigerung der Flughafenkapazität. Die Befragung von über 1.500 Unternehmen aus der Region Stuttgart hat unter anderem ergeben, dass die Nutzung des Flughafens durch Geschäftsreisende stark zugenommen hat.

Nachdem bei einer vergleichbaren Befragung im Jahr 2001 bereits über 73 Prozent aller beruflich Reisenden den Flughafen Stuttgart als Ausgangspunkt für ihre Reisen angaben, steigerte sich dieser Wert aktuell auf mehr als 83 Prozent. Durch die deutliche Ausweitung der Flugziele, gerade auch durch die Billigflieger, entspricht das Angebot am Flughafen Stuttgart in großen Teilen den Anforderungen der Businesspassagiere.

Die Befragung widerlegt eindeutig die Behauptung von Ausbaukritikern, die so genannten Billigflieger würden nur von Touristen genutzt und seien für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg nicht wichtig. Die Umfrage belegt das Gegenteil. 85 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie Low-Cost-Gesellschaften nutzen. Bei 37 Prozent finden bereits mehr als die Hälfte aller Geschäftsflüge mit diesen Airlines statt.

Damit wird laut Flughafen-Geschäftsführer Prof. Georg Fundel die Überzeugung der Flughafengesellschaft bestätigt, dass dieses Angebot für den Standort von zentraler Bedeutung ist und weiter wachsen wird: „Die Ergebnisse der Studie belegen, dass es Zeit ist für unser Projekt „Perspektive Flughafen“. Die Aussagen der Business-Reisenden zeigen eindeutig, dass es notwendig ist, nachgefragte Ziele häufig anzufliegen.

Zu den gerade für Geschäftskunden wichtigen Reisezeiten am Morgen und am Vormittag können wir den Airlines aber schon jetzt keine zusätzlichen Abflugmöglichkeiten mehr anbieten. Die einzige Start- und Landebahn ist ausgereizt. Und deshalb ist hier Handeln gefragt.“

Weiter sagte der Flughafengeschäftsführer: „Um uns herum wird die Bedeutung des Luftverkehrs klar erkannt. Frankfurt und München sind schon dabei, ihre Kapazität weiter auszubauen. In Berlin entsteht ein neuer Flughafen. Andere Airports werden ebenfalls ausgebaut.

Noch spielen wir mit unserem Flughafen in vielen Bereichen in der deutschen Spitzengruppe mit. Aber dies ist kein Selbstläufer. Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um nicht zurück zu fallen. Die Defizite machen sich nicht sofort bemerkbar, sondern erst mittel- und langfristig – schnelle Korrekturen sind dann nicht möglich.“ Deshalb sei es wichtig, zum jetzigen Zeitpunkt Problemlösungen sachlich und konstruktiv anzugehen.

Unter der Überschrift „Perspektive Flughafen“ läuft am Flughafen Stuttgart derzeit eine Projektstudie, in der die Entwicklungsmöglichkeiten des Landesflughafens untersucht werden. Fachleute prüfen darin, ob und wo eine zweite, kürzere Ergänzungsbahn möglich wäre. Diese soll die bestehende Start- und Landebahn entlasten, die in nachfragestarken Zeiten bereits jetzt an ihre Kapazitätsgrenze stößt. Die Ergebnisse werden im Herbst vorgestellt.

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